Am 9. Februar 2023 luden der Fachbereich Betriebswirtschaftslehre der Paris Lodron Universität Salzburg, die Zürcher Kantonalbank Österreich AG, die Industriellenvereinigung Salzburg, PwC Österreich, KSV 1870 und die Fondsgesellschaft Swisscanto zu den „Wirtschaftsgesprächen Plus“ in der Edmundsburg am Salzburger Mönchsberg ein. Thema war das „E“ im Rahmen von ESG (Environment, Social, Governance). Hochkarätige Experten – u.a. aus Wissenschaft, Finanzwesen und Wirtschaft – beleuchteten Treiber, Lösungsansätze und Beispiele aus dem Unternehmensalltag.
Dr. Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, äußerte in seiner Eröffnungsrede Verständnis für Maßnahmen gegen umweltschädliches Verhalten und hielt fest, dass das Thema ESG in der Wirtschaft, vor allem in KMUs, noch nicht vollständig angekommen sei. Unterkofler unterstrich, dass die industrielle Wettbewerbsfähigkeit durch die vorgegebenen Rahmenbedingungen in der EU jedoch nicht gefährdet werden dürfe.
Lösungsbegabung der nächsten Generation muss gefördert werden
Der österreichische Genetiker Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger von der MedUni Wien identifizierte in seinem Vortrag die zentrale Fähigkeit, um die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen: die Lösungsbegabung. „Wenn die nachkommende Generation dazu empowert werden soll, ESG umzusetzen, müssen Kinder lernen, aktiv nach Lösungen zu suchen“, so Hengstschläger. Ein Umdenken in der Bildung sei nötig, die Fehlerkultur müsse gefördert werden: Wer Fehler machen dürfe, lerne Lösungen zu suchen und werde dabei resilienter. „Wir brauchen weder eingefleischte Optimisten noch Pessimisten, sondern Possibilisten, die sagen: ‚Es wird nicht einfach, aber es ist machbar und ich helfe dabei mit.‘“ Die Suche nach Lösungen sei in der Menschheitsgeschichte ein wichtiger Treiber gewesen. Mitunter seien Lösungen gefunden worden, die man gar nicht gesucht habe, verwies Hengstschläger etwa auf die Entdeckung Amerikas oder des Penicillins.
Univ.-Prof. Dr. Christine Vallaster, Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der Paris Lodron Universität Salzburg, beschrieb, wie der Übergang zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft gelingen kann. Unternehmen würden sich von traditionellen Modellen mit rein wirtschaftlichem Fokus in Richtung ökologisch oder sozial denkender Unternehmen und nach bewältigten Identitätskonflikten („bin ich ökologisch oder eher sozial?“) in weiterer Folge zu gesamtheitlich denkenden Kreislaufwirtschaftsunternehmen weiterentwickeln. Erfolgsrezepte seien die Vernetzung mit Gleichdenkenden („We have to be many“), Interdisziplinarität, der Einsatz von KI und die Messbarkeit und Vergleichbarkeit von Umweltauswirkungen.
Strukturierte Umsetzung des ESG-Themas
Mag. Philipp Gaggl von PwC Österreich verwies auf die Wichtigkeit der strukturierten Umsetzung von ESG-Zielen. Demzufolge sei der Kapitalmarkt eine wichtige Säule, da Investitionen, Kreditvergabe und Risikobewertungen zunehmend auf ESG-Faktoren basieren. Darüber hinaus würden Compliance und Regulatorik Unternehmen zu einer erhöhten Transparenz ihrer Geschäftstätigkeit bewegen. Des Weiteren würden verschiedene Stakeholder wie Kunden oder Mitarbeiter den grünen Fußabdruck von Unternehmen in ihre Entscheidungen einbeziehen.
Gaggl und auch Robert Staubmann, M.A. von der KSV1870 Information GmbH, skizzierten den Aktionsplan der EU: Dieser umfasst die Schritte EU-Taxonomie, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) mit europäischen Reportingstandards (ESRS) oder auch die Due Diligence Directive mit ökologischen und sozialen Mindestanforderungen in der Lieferkette.
Laut dem von Gaggl zitierten PwC ESG-Unternehmensranking 2022 haben österreichische Unternehmen noch viel Luft nach oben. Ein Drittel der Unternehmen hat demnach aufgrund fehlender Transparenz null Punkte erreicht. Keines der heimischen Unternehmen erreichte 100 Prozent der Gesamtpunkte, die besten liegen bei lediglich 64 Prozent.
Einfluss auf Investitionsentscheidungen
Eleanor Willi, M.A., die im Team ESG Strategie & Business Development im Asset Management der Zürcher Kantonalbank, Zürich tätig ist, unterstrich, dass sie fest überzeugt sei, dass es sich bei ESG und Nachhaltigkeit im Finanzwesen „um einen langfristigen Wandel und keinen kurzfristigen Trend“ handle. Verankert würden sie durch die explizite und systematische Einbeziehung von ESG-Faktoren in die Investitionsanalyse und die Investitionsentscheidungen. In diesem Zusammenhang betonte Willi die wichtige Rolle proprietärer Ratings, um die Nachhaltigkeitsperformance messen zu können und Vergleichbarkeit zu schaffen.
Univ.-Prof. Dr. Claudia B. Wöhle, Fachbereichsleiterin Betriebswirtschaftslehre an der Paris Lodron Universität Salzburg, erläuterte insbesondere die Maßnahmenpakete der EU im Zuge der neuen europäischen Strategie. In diesen gehe es unter anderem darum, den Zugang zu Übergangsfinanzierungen zu erleichtern, KMU und Verbraucher besser einzubeziehen, die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Wirtschafts- und Finanzsystems gegenüber Nachhaltigkeitsrisiken zu erhöhen oder die internationale Anschlussfähigkeit Europas zu verbessern.
Beispiele für unternehmerische Umsetzung
In Folge erklärten Dkfm. Guido Felix, Geschäftsführer des Salzburger Fenster- und Türbeschlägeherstellers MACO GmbH, Philipp Werr, Geschäftsführer der Salzburger Copa-Data GmbH, Softwareentwickler im Bereich Industrie- und Energieautomatisierung, und Mag. Dr. Roland Wernik, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau GmbH und Präsident des KSV1870, wie ESG-Kriterien in ihren Unternehmen bereits erfolgreich berücksichtigt werden.
Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG
Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist ein auf Private Banking spezialisiertes Bankhaus und betreut vermögende Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmer in Österreich und Süddeutschland. Sie ist eine 100-prozentige Tochter der Zürcher Kantonalbank in Zürich. Das Mutterhaus verfügt als eine der wenigen Banken weltweit über die Bestnoten AAA bzw. Aaa der drei großen Rating-Agenturen Fitch, Standard & Poor‘s und Moody’s und zählt zu den sichersten Universalbanken der Welt. Als Schweizer Traditionshaus blickt die Zürcher Kantonalbank auf eine über 150-jährige Geschichte zurück.
Sicherheit, Stabilität und Wachstum prägen die Geschäftspolitik der Zürcher Kantonalbank Österreich AG. Seit Beginn ihrer Tätigkeit im Jahre 2010 verzeichnet sie ein jährliches Wachstum von 15-20 %. An den beiden Standorten Salzburg und Wien sind aktuell 105 Mitarbeiter beschäftigt und verwalten ein Geschäftsvolumen von 2,9 Milliarden Euro. Der Fokus liegt im Veranlagungsgeschäft. Strategische Beratung und Vermögensverwaltung zählen zu ihren Kernkompetenzen. Die lokalen Asset-Management-Spezialisten unterstützen ihre Kunden und Berater bei allen wichtigen Anlagethemen. Dank der engen Zusammenarbeit mit über 200 Anlageexperten der Mutter ist es möglich, die besonderen Bedürfnisse der Kunden zu berücksichtigen. Kunde, Berater, Asset Manager: Alle Entscheidungsträger befinden sich an einem Tisch. Das macht die Privatbank zu einem kompetenten und verlässlichen Partner. Kundenzufriedenheit ist ihr höchstes Gut. Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG freut sich über die aktuellen Ergebnisse der Kundenzufriedenheitsstudie, da sie mit höchster Servicequalität, Kompetenz und Performance überzeugen konnte.
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Bildbeschreibung Foto Wirtschaftsgespräche (von links nach rechts):
Dr. Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg
Univ.-Prof. Dr. Claudia B. Wöhle, Fachbereichsleiterin Betriebswirtschaftslehre, Paris Lodron Universität Salzburg
Mag. Philipp Gaggl, PwC Österreich
Mag. Dr. Roland Wernik, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau GmbH und Präsident des KSV1870
Univ.-Prof. Dr. Christine Vallaster, Professorin für Betriebswirtschaftslehre, Paris Lodron Universität Salzburg
Dkfm. Guido Felix, Geschäftsführer MACO GmbH
Philipp Werr, Geschäftsführer Copa-Data GmbH
Eleanor Willi, M.A., Zürcher Kantonalbank, Zürich
Robert Staubmann, M.A., KSV1870 Information GmbH